Nach „Kiss Cam“-Affäre: Neuer CEO meldet sich zum Schmuse-Skandal
Nach dem „Kiss-Cam“-Vorfall bei Coldplay ist der CEO zurückgetreten. Übergangsweise übernimmt ein Mitgründer die Leitung. Er findet klare Worte.
New York – Nach dem Kiss-Cam-Skandal bei einem Coldplay-Konzert ist der betroffene Chef einer Software-Firma seinen Job los. Andy Byron habe seinen Rücktritt angeboten und dieser sei vom Verwaltungsrat angenommen worden, teilte das Unternehmen Astronomer mit.
Der verheiratete Top-Manager wurde bei dem Coldplay-Auftritt in der Nähe von Boston von der Saal-Kamera in einer Umarmung mit einer anderen Frau gefilmt – diese wurde von Internet-Nutzern als Personalmanagerin der Firma identifiziert. Astronomer wird nun kommissarisch von einem Mitgründer geführt und sucht nach einem neuen Chef.
Nach Kiss-Cam-Vorfall: Interims-CEO übernimmt Leitung bei Astronomer
Der Vorstand ist nun auf der Suche nach dem Nachfolger. Bis dahin wird Pete DeJoy die Rolle übergangsweise übernehmen. „Am Wochenende habe ich die Rolle des Interim-CEO bei Astronomer übernommen, einem Unternehmen, in dessen Aufbau ich mein gesamtes Berufsleben mit Stolz investiert habe“, schrieb DeJoy in einem LinkedIn-Beitrag. Auch er hat sich zu dem Skandal geäußert.
„Die Ereignisse der vergangenen Tage haben eine mediale Aufmerksamkeit ausgelöst, wie sie nur wenige Unternehmen – geschweige denn Startups in unserer kleinen Nische der Daten- und KI-Welt – je erleben“, schrieb DeJoy in seinem LinkedIn-Post. Das Rampenlicht sei für das Team ungewöhnlich und surreal. „… Und obwohl ich mir nie gewünscht hätte, dass es auf diese Weise geschieht, ist Astronomer nun ein bekannter Name“, schrieb der interimsmäßig eingesetzte CEO.
„Bei Astronomer sind wir Herausforderungen nie aus dem Weg gegangen; ein beinahe zehnjähriger Aufbau dieses Unternehmens hat uns immer wieder auf die Probe gestellt – und jedes Mal sind wir gestärkt daraus hervorgegangen“, erklärte DeJoy in seinem Beitrag weiter.
Astronomer-CEO Byron tritt nach Kiss-Cam-Skandal bei Coldplay-Konzert zurück
US-Unternehmen haben oft strikte Regeln gegen Beziehungen zwischen Mitarbeitern – insbesondere, wenn einer der Beteiligten Vorgesetzter ist. Byron wurde zuvor bereits beurlaubt. Astronomer äußerte sich erst mit Verzögerung zu dem Eklat. In einer ersten Mitteilung hieß es, der Verwaltungsrat der Firma habe eine Untersuchung eingeleitet. Der Website Axios zufolge wurde auch die Personalmanagerin, zu der sich Astronomer selbst bisher nicht äußerte, beurlaubt.

Kiss-Cam-Skandal: Öffentliche Umarmung bei Coldplay-Konzert wird Astronomer-CEO zum Verhängnis
Zum Hintergrund: Die bei einem Coldplay-Konzert in Foxborough im Bundesstaat Massachusetts eingefangene Szene sorgt seit Tagen für Diskussionsstoff im Netz: Auf einer riesigen Videoleinwand im Stadion war die innige Umarmung eines Mannes und einer Frau zu sehen. Als das Paar sich selbst auf der Leinwand erkennt, schlägt die Frau die Hände vors Gesicht und wendet sich ab, der Mann geht in die Hocke und versteckt sich. „Entweder haben sie eine Affäre, oder sie sind einfach sehr schüchtern“, kommentierte Coldplay-Frontmann Chris Martin.